Proslovy předsedy
České Händelovy společnosti


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Pavel Polka, Vorsitzender der Tschechischen Händel-Gesellschaft e.V., Prag:

Ansprache an die Mitgliederversammlung
der internationalen Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft
in Halle an der Saale am 26. Mai 2018

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Händel-Freunde,

erlauben Sie mir, daß ich Ihnen, wie jedes Jahr von dieser Stelle, recht herzliche Grüße der tschechischen Händelianer überbringe! Zugleich bedanke ich mich im Namen des Vorstandes der Tschechischen Händel-Gesellschaft e.V. für Ihre freundliche Einladung zu den diesjährigen Händel-Festspielen. Dankenswerterweise ist seit vielen Jahren mit der betreffenden Einladung regelmäßig eine großzügige Förderung seitens der Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft verbunden.

Seit der vorjährigen Mitgliederversammlung hat die Tschechische Händel-Gesellschaft in ihre Chronik eine umfangreiche Opernproduktion, zwei thematische Seminare (das XXI. und das XXII. in Folge) sowie einen Sondervortrag eintragen können.

Nach einer finanziell und technisch erzwungenen dreijährigen Unterbrechung beteiligte sich also die Tschechische Händel-Gesellschaft wieder an einer Opernproduktion, diesmal im historischen, unlängst völlig rekonstruierten Theater des Liechtensteinischen Schlosses Valtice (Feldsberg): in Südmähren an der tschechisch-österreichischen Grenze, nicht weit von Wien. Die Mitveranstalter waren die Freunde und Förderer des Göttinger Barockorchesters und die Verwaltung des staatlichen Schlosses Valtice. Am 24. und 25. August 2017, unter der Teilnahme von größtenteils deutschen Solistinnen und Solisten, des Projektchors Göttingen, des Prager Tanzensembles Hartig und des Göttinger Barockorchesters, leitete in Valtice der junge deutsche Dirigent Antonius Adamske szenische Aufführungen der “tragédie lyrique” (Oper) “Armide” von Jean-Baptiste Lully. Dieses ausgereifte Spätwerk des Komponisten, welches ungemein hohe Ansprüche an alle Ausführenden stellt, wurde in tschechischer Premiere gespielt, und nach dem durchwegs begeisterten Nachhall zu urteilen, hat das Kulturleben in der Tschechischen Republik wesentlich bereichert. Als unentbehrlich hat sich für die “Armide”-Inszenierungen im Feldsberger Schloßtheater eine großzügige finanzielle Unterstützung aus den Mitteln des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds erwiesen. Die technisch sehr anspruchsvolle Produktion war übrigens durch zahlreiche, fast unüberwindbare organisatorische Schwierigkeiten und ständigen Geldmangel gekennzeichnet.

Theater des ehem. Liechtensteinischen Schlosses Valtice (Feldsberg; Mähren/Tschechische Republik), 25. August 2017. Gemeinsame Photoaufnahme aller Ausführenden, die daselbst am 24. und 25. August 2017 in den szenischen Aufführungen von Jean-Baptiste Lullys Oper “Armide” auftraten. Außer den Ausführenden befinden sich auf der von zweiundvierzig Personen “besetzten” Bühne auch die Mitglieder des tschechisch-deutschen Produktionsteams. Das Photo hat, aus der Mitte des II. Balkons, Dinah Epperlein (Göttingen) angefertigt.

Der Titel des ersten Seminars, am 30. November 2017, lautete: “Die Kirchenmusik und -musiker in dem barocken Duchcov [Dux; Nordböhmen] und in der nahen Umgebung”. Den Vortrag, der viele neue Erkenntnisse beinhaltete, hielt unser Kollege Milan Černý aus Duchcov.

Das zweite Seminar, am 26. April 2018, trug dagegen den Titel “Der letzte toskanische Herrscher aus dem Hause Medici und Georg Friedrich Händel”. Der Vortrag wurde von mir gehalten, unter der Beteiligung von Herrn Mgr. Jan F. Pavlíček von der Olmützer Universität, einem renommierten Kenner der Problematik jenes weltbekannten florentinischen Geschlechtes.

Und auch der Sondervortrag, am 17. September 2017 in der Bibliothek des Schlosses Slezské Rudoltice [Roßwald; Schlesien/Tschechische Republik], wurde von mir gehalten, wobei ich mich eingehend mit dem attraktiven Thema “Die Gemahlin des Grafen Hoditz aus Roßwald und Georg Friedrich Händel. Betrachtungen über mögliche persönliche Begegnung der Gräfin Sophia geb. Prinzessin von Sachsen-Weißenfels (1684–1752) und des berühmten Komponisten” beschäftigte.

Zu guter Letzt habe ich aus Prag drei neue von der Tschechischen Händel-Gesellschaft herausgegebene Zugänge für die Bibliothek des Händel-Hauses mitgebracht:

Die 40-seitige Programmbroschüre zu den beiden szenischen Aufführungen von Lullys “Armide” im Schloßtheater Valtice am 24. und 25. August 2017.

Meinen Vortrag in der Bibliothek des Schlosses Slezské Rudoltice am 17. September 2017.

Und schließlich eine Sammlung von Dokumenten mit dem Titel “Rundschreiben an die Mitglieder der Tschechischen Händel-Gesellschaft 1997–2017”. Es handelt sich um eine zum Eigengebrauch bestimmte Jubiläumsdrucksache. Der Band, herausgegeben in Prag im Dezember 2017, enthält insgesamt 84 chronologisch geordnete Dokumente: 82 Rundschreiben des Vorsitzenden der Gesellschaft und 2 Jahresberichte (1997 und 1998) – und umfaßt einen Zeitraum vom 14. August 1997 bis 8. Dezember 2017. Alle der erwähnten Dokumente sind gleichfalls auf den Webseiten der Tschechischen Händel-Gesellschaft (www.haendel.cz), in der Sektion “Členské cirkuláře”, zu finden.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen recht viele unvergeßliche Festspielerlebnisse.