Ansprache an die Mitgliederversammlung der internationalen
Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft
in Halle an der Saale am 2. Juni 2007

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Händel-Freunde,

erlauben Sie mir, daß ich Ihnen recht herzliche Grüße der tschechischen Händelianer überbringe! Zugleich bedanke ich mich im Namen des Vorstandes der Tschechischen Händel-Gesellschaft für Ihre freundliche Einladung zu den diesjährigen Händel-Festspielen. Deren Motto stimmt übrigens mit dem Titel meiner im Jahre 1991 herausgegebenen Händel-Monographie: "Triumf času a pravdy" ("Der Triumph von Zeit und Wahrheit") überein…

In den vergangenen Jahren informierte ich Sie von dieser Stelle regelmäßig über die Händelschen künstlerischen Aktivitäten in der Tschechischen Republik. Auch diesmal haben wir eine Neuigkeit für Sie bereit:

Am 14. Mai dieses Jahres verhandelten Vertreter unserer Interessenvereinigung mit dem Herrn Dipl.-Ing. Petr Čaněk aus Znojmo (Znaim), ab dem 16. April 2007 dem neuen Besitzer des Schlosses Osová (Ossowa) bei Velká Bíteš (Groß Bitesch), westlich von Brünn, über die Errichtung eines Händel-Museums im Erdgeschoß des bis jetzt baufälligen Schloßgebäudes. Unter Verwendung der modernen audiovisuellen Technik enschließlich holographischer Projektionen sollte das Museum der Persönlichkeit Händels sowie der Rezeption seiner Werke in den tschechischen Ländern gewidmet sein. Das Schloß, dessen Rettung und bauliche Gesamterneuerung gegenwärtig in Angriff genommen wird, kaufte im Jahre 1797 Heinrich Wilhelm Graf von Haugwitz (1770-1842), der auf seiner nahe gelegenen Residenz zu Náměšť nad Oslavou (Namiest an der Oslawa) einen außergewöhnlichen Händel-Kult entwickelte. Nicht zufällig also wurde der in Bonn lebende Senior des Haugwitz'schen Geschlechtes, Karl Anton Graf von Haugwitz (1922-1995), im Jahre 1990 zum ersten ausländischen Ehrenmitglied der Tschechischen Händel-Gesellschaft ernannt. Es ist natürlich zu erwarten, daß wir bei der entsprechenden Ausstattung des Museums, die sozusagen aus Nichts erfolgen wird, auch das hallesche Händel-Haus mit Bitte um kollegiale Aushilfe ansprechen. In den folgenden Jahren bringe ich sicherlich weitere Berichte über den Fortgang der einschlägigen Arbeiten.

Im Vergleich mit dem vorigen Jahre bleibt das Angebot der vielbewunderten bronzenen Händel-Büste vom tschechischen Bildhauer Petr Novák (Jahrgang 1957) unverändert. Die Büste ist im Auftrag der Tschechischen Händel-Gesellschaft im Jahre 2002 entstanden. Auf Bestellung eines schweizerischen Händel-Sammlers wurde sie im Sommer 2004 zum erstenmal in Bronze abgegossen. Die gesetzlich zugelassene Höchstanzahl von fünf originalen Gipsabgüssen ist schon seit fünf Jahren erschöpft, aber in Bronze kann man noch vier Abgüsse verfertigen. Der nächste, der Reihe nach zweite Abguß (Nr. II/V) wird nach wie vor zu einem Sonderpreis von 3.900 Euro angeboten. Er ist über die Tschechische Händel-Gesellschaft zu bestellen.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.