Ziele der Tschechischen Händel-Gesellschaft

  1. Abhängig von technischen und anderen Erwägungen werden wir so umfassend wie möglich Live-Aufführungen sowie aufgezeichnete Aufführungen der Kompositionen Händels auf dem Territorium der Tschechoslowakei unterstützen. Dabei legen wir besonderen Wert auf die zentralen Werke, die zum größten Teil in der Tschechoslowakei vernachlässigt werden, nämlich die Opern und Oratorien.
  2. In gleichem Umfang werden wir die Händel-Forschung und -Publikationsvorhaben, Skulptur und Malerei auf tschechoslowakischem Territorium unterstützen.
  3. Für die Zukunft haben wir unsere eigenen öffentlichen Programme mit Musikaufzeichnungen, Konzerte und Fachvorträge ins Auge gefaßt.
  4. Die Gesellschaft überprüft und trägt gleichzeitig zu einem positiven Verlauf der Händel-Renaissance in der Tschechoslowakei sovie im Ausland bei. In diesem Geist wird sie die kulturbeflissene Öffentlichkeit mit dem Leben, Werk und Erbe Händels bekanntmachen, vor allem mit dem Schwerpunkt auf den universell anerkannten humanistischen und demokratischen Werten.
  5. Wir erwägen die Veröffentlichung unserer eigenen, regelmäßig erscheinenden Zeitschrift, vielleicht eines Sammelbandes (wahrscheinlich 'Centimanus' betitelt), die nicht nur den Zweck eines Nachrichtenblattes erfüllen, sondern auch eine zuverlässige Quelle Händelschen Wissens darstellen soll.
  6. In Bezug auf Händel werden wir auch unter weiterreichendem Gesichtspunkt unsere Aufmerksamkeit auf seine Zeitgenossen und allgemein auf künstlerische und historische Begebenheiten innerhalb des europäischen Barocks konzentrieren.
  7. Besondere Aufmerksamkeit werden wir den unmittelbaren und mittelbaren Beziehungen zwischen der Persönlichkeit und dem Werk Händels und den Ländern der Tschechoslowakei schenken. Außer Prag sind besonders folgende Plätze zu nennen: Brtnice (Kreis Jihlava), Náměšť nad Oslavou (Kreis Třebíč), Nové Dvory (Kreis Kutná Hora), Zákupy (Kreis Česká Lípa).
  8. Wir werden unsere enge Zusammenarbeit mit gleichartigen ausländischen Gesellschaften, mit denen wir bereits in Kontakt stehen, fortsetzen. Es handelt sich um folgende Organisationen: internationale Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft in Halle/Saale, Göttinger Händel-Gesellschaft e.V., Händel-Gesellschaft Karlsruhe e.V., The Handel Institute (Großbritannien) und The American Handel Society (University of Maryland). Gleichzeitig schließen wir zukünftige Kontakte zu weiteren ausländischen Institutionen nicht aus.
  9. Wir werden die Möglichkeit der Begründung einer kollektiven Mitgliedschaft unserer Gesellschaft in der internationalen Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft in Halle/Saale prüfen und diskutieren.
  10. Wir werden so viele unserer Mitglieder wie eben möglich ermutigen, an ausländischen Händel-Festspielen, Kursen und Konferenzen teilzunehmen. Wenn es die wirtschaftliche Lage der Tschechoslowakei erlaubt, werden wir unsere eigenen thematischen Inlands- sowie Auslandsreisen zur Erforschung von Händels Leben und Werk unternehmen.

Diesen Zielen wurde am 28. März 1990 in Prag in der konstituierenden Sitzung der Tschechischen Händel-Gesellschaft zugestimmt.